Kultur
Der Begriff Kultur ist sehr schwierig zu definieren. Am besten wird Kultur als gemeinsames Wissen, Werte, Gesetze, Verhalten, Moralvorstellungen und andere Gewohnheiten innerhalb einer Gesellschaft, beschrieben. Um unterschiedliche Kulturen besser verstehen zu können, wurden verschiedene Kulturmodelle entwickelt.
High-Context und Low-Context Kulturen
Das High- bzw. Low-Context Model von Edward T. Hall beschreibt die Kommunikationsform innerhalb einer Kultur. In High-Context Kulturen ist die Kommunikation eher zurückhaltend und indirekt und zu viel Information kann als negativ empfunden werden. Die Nachricht hängt hier von Dingen wie dem Tonfall, Körpersprache und Gesichtsausdrücken ab. Wohingegen Low-Context Kulturen sehr direkt miteinander kommunizieren und nicht erwarten, dass die Nachricht mit Hintergrundwissen verknüpft wird.
Kulturdimensionen nach Geert Hofstede
Power Distance beschreibt bis zu welchem Grad Menschen innerhalb einer Kultur eine ungleiche Machtaufteilung akzeptieren bzw. erwarten. In Asien, Osteuropa und Lateinamerika wird eine ungleiche Machtaufteilung eher akzeptiert als in westlichen Ländern (USA, UK, Kanada, Australien, Deutschland, Österreich, Schweiz, …).
Uncertainty Avoidance beschreibt wie in einer Kultur mit neuen, unbekannten Situationen umgegangen wird. Länder in Lateinamerika, Zentral- und Osteuropa sowie Japan neigen dazu viele Regeln und Gesetze zu haben um unbekannte Situationen zu vermeiden.
Individualism vs. Collectivism gibt an wie sehr die Mitglieder einer Kultur in Gruppen integriert sind. Westliche Länder gelten eher als individualistisch, wohingegen in östlichen und weniger entwickelten Ländern, eigene Interessen denen der Gruppe untergeordnet sind.
Bei Masculinity vs. Femininity handelt es sich um die Werte einer Gesellschaft. Feminine Kulturen gelten als führsorglich, tolerant und zurückhaltend. Im Gegensatz dazu sind maskuline Kulturen bestimmt, durchsetzungsfähig und wetteifernd.
Long-Term vs. Short-Term Orientation beschreibt ob in einer Gesellschaft kurzzeitige Erfolge gefeiert werden oder nach Langzeitlösungen gesucht wird. Asiatische Länder gelten eher als Langzeitorientiert.
Sprache
Bei der Übersetzung darf außerdem nicht darauf vergessen werden, dass die Textlänge in verschiedenen Sprachen stark variieren kann. Für einige Sprachen wird weniger Platz benötigt, wohingegen andere Sprachen bis zu 40 % mehr Platz benötigen als die Ausgangssprache. Weiters wird auch die Anordnung der Elemente beeinflusst, da bei Schriften wie z.B. Arabisch oder Hebräisch die Schreibrichtung von rechts nach links ist und nicht wie im westlichen Raum üblich von links nach rechts.
Farben
Farben können dabei helfen Botschaften und Emotionen zu vermitteln. Auf Grund von kulturellen Unterschieden haben jedoch auch Farben in anderen Ländern eine andere oder sogar gegensätzliche Bedeutung wodurch Missverständnisse auftreten können.
Die Farbe Rot wird in den meisten westlichen Ländern mit Ärger, Gefahr, Feuer und Liebe assoziiert wohin gegen man in China Freude, Glück und Ruhm damit verbindet.
Blau wird für Webseiten sehr häufig verwendet, da sich die Bedeutungen nur minimal unterscheiden und es deshalb als Farbe für den internationalen Gebrauch gut geeignet ist. Für gewöhnlich wird Blau mit Qualität, Ehrlichkeit und Vertrauenswürdigkeit verbunden.
In westlichen Ländern wird Grün häufig mit Natur, Glück und Hoffnung assoziiert, wohingegen es in Indonesien als verbotene Farbe gilt. Mit Vorsicht sollte die Farbe Grün auch in islamischen Ländern verwendet werden, da sie hier als religiöse Farbe gilt und als Farbe der Götter angesehen wird.
Gelb wird größtenteils mit Wärme, Fröhlichkeit und Glück verbunden und als positive Farbe angesehen. In Ägypten und Lateinamerika ist Gelb jedoch die Farbe des Todes und der Trauer.
In den meisten westlichen Ländern wird Weiß mit Reinheit und Sauberkeit verbunden und als Farbe der Braut angesehen wohingegen es in asiatischen Ländern Tod und Trauer symbolisiert.
Bilder und Symbole
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Webdesigns sind Bilder. Aber auch Bilder und Symbole können einen falschen Eindruck vermitteln. Vor allem Gesten wie zum Beispiel Daumen hoch oder das OK-Zeichen werden nicht überall positiv wahrgenommen, denn in manchen Ländern werden sie als Beleidigung angesehen. Außerdem sollte beachtet werden, dass manche Objekte in anderen Ländern anders aussehen und somit die Gefahr besteht, dass eine Metapher nicht verstanden wird. Ein Briefkasten zum Beispiel sieht in jedem Land anders aus und wäre daher als E-Mail Icon eher ungeeignet, wohingegen ein Briefumschlag weltweit gleich aussieht. Asiatische Länder gelten eher als kollektivistische Kulturen in denen der Gruppenzusammenhalt eine wichtige Rolle spielt. In westlichen Ländern hingegen sind vor allem Unabhängigkeit und Individualismus von Bedeutung und sollten ebenfalls bei der Bildauswahl beachtet werden.
McDonalds
McDonalds ist ein sehr gutes Beispiel, für eine Website die an die Anforderungen verschiedenster Kulturen angepasst wurde. Auf der japanischen Seite von McDonald’s werden sehr viele kleine Bilder, hauptsächlich von Produkten, verwendet, wohingegen auf der US-amerikanischen Seite großflächige Fotos von Personen zu sehen sind. Auch farblich ist ein deutlicher Unterschied zu sehen. Durch die Farben Weiß und Gelb leuchtet die japanische Website während die amerikanische Seite durch die dunklen Farben gedämpft und zurückhaltend wirkt.
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