Festlegen neuer Strukturen und Inhalte
Zur Strukturierung einer Website und Einteilung auf welchen Seiten welche Inhalte erscheinen sollen und wie diese in Verbindung zueinander stehen, gibt es einige hilfreiche Werkzeuge:
Sitemap
Die wohl am weitesten verbreitete Möglichkeit, die Struktur einer Website festzulegen, ist jene einer Sitemap. Diese bietet die Möglichkeit, die Grundstruktur der einzelnen Seiten festzulegen und geben einen Überblick über die übergeordnetste Hierarchiestufe der Inhalte, die Seiten.
Wireframe
Bei Wireframes handelt es sich um einen sehr frühen Entwurf einer Website. Üblicherweise enthält dieser den Grundaufbau von einzelnen Seiten. Ein Wireframe sollte so einfach wie möglich gehalten werden und nicht zu viel Zeit mit gestalterischen Fragen (Farbe von Elementen, genaue Formen,…) verschwendet werden. Ein traditioneller Wireframe für die Desktop-Lösung einer Seite ist nachstehend zu sehen.
Page Table
Im Gegensatz zu Sitemaps und Wireframes werden mittels Page Tables Schlüsselanforderungen der Inhalte identifiziert und beschrieben. Die Page Table sagt alles über einen Inhalt auf einer Seite aus: das Ziel, die Schlüsselaussage, Qualität der Quelle und Anforderungen für die Erstellung bzw. Verwaltung.
Wie eine solche Page Table aussehen kann, seht ihr hier:
Content Template
Ein Content Template dient dazu, Inhalte von qualifizierten Personen zu erhalten. Jeder Inhalt wird so von der richtigen Stelle erfasst, wobei nötige Informationen (Zielgruppe, Schreibstil,…) für die Autoren festgelegt wird. Üblicherweise bestehen Content Templates aus (zumindest) fünf wichtigen Bestandteilen, neben den Inhaltsangaben:
- Zielpublikum: Die Zielgruppe oder definierte Personas
- Zweck: Eine kurze Zusammenfassung, was mit der Seite erreicht werden soll
- Kontext: Unter welchen Umständen tritt der Inhalt auf? Z.B. Nach dem erstmaligen Login bekommt der Besucher eine Information
- Metainformationen: Hier können etwa Meta-Keywords, -Beschreibungen oder auch Open Graph-Informationen angegeben werden
- Regeln: (Technische) Einschränkungen und Anforderungen (z.B. Größe/Auflösung von Bildern, PDF-Hinterlegungen,…)
Intelligenter Inhalt
Die Wiederverwendbarkeit von Inhalten und deren Unabhängigkeit von Ausgabemedien, -technologien und -formaten sind wichtige Eigenschaften auf welche bereits bei der Erstellung eingegangen werden sollte. Strukturiertes Schreiben bedeutet aber auch gleichzeitig, auf vorherrschende Umstände einzugehen. Da sich etwa der Mensch laut George Miller nur 7 Dinge (±2) merken kann, ist es naheliegend Informationen in kurze und prägnante Bissen zu gruppieren.
Wie bereits beschrieben, ist die Strukturierung und Definition von Inhalten wichtig, um Zusammenhänge zu erkennen. So kann das Anreichern mit Metainformationen bereits bei der Erstellung der Inhalte von Vorteil sein, da durch ein festgelegtes Muster eine Art Anleitung für Autoren zur Verfügung gestellt wird und weiters ausschlaggebend für die automatische Generierung von benutzer- oder branchenabhängigen Daten ist.
Semantic Web
Unter Semantic Web versteht sich das Erweitern des Web durch Metadaten um ein maschinelles Verstehen von Inhalten zu ermöglichen. Wird eine Information repräsentiert, so wird auch gleichzeitig dessen Bedeutung angegeben um maschinell interpretiert werden zu können. So ist beispielsweise durch die Wörter „John Doe“ nicht gleich dessen Bedeutung gegeben und in welcher Beziehung diese mit anderen Informationen stehen. Es kann sich hierbei um einen Namen oder auch um einen Ort, ein Produkt und so weiter handeln. Um ein Semantisches Web zu ermöglichen, sind sturkturierte Daten Grundvoraussetzung.
Mögliche Ansätze zur Auszeichnung von Inhalten sind:
Resource Description Framework (RDF)
Hierbei werden die Bedeutungen in sogenannte Tripple, bestehend aus Subjekt, Prädikat und Objekt, aufgeteilt: John Doe (Subjekt) ist der Ersteller von (Prädikat) www.example.org/index.html (Objekt). Subjekt, Prädikat und Objekt werden durch eine URI gekennzeichnet. Darüber hinaus kann das Subjekt noch als blank node und das Objekt weiters noch als Zeichen(folge) dargestellt werden.
RDF in Attributes (RDFa)
Mittels RDF in Attributes (RDFa) können RDF-Statements in HTML- und XHTML-Code (Gastsprachen) eingebunden werden. Hierbei greift RDFa unter anderem auf eine große Sammlung an Attributen wie etwa von Dublin Core oder schema.org zurück. Daneben können jedoch auch noch eigene Begriffe definiert werden. Das zuvor angegebene Beispiel lässt sich hierbei mittels wie folgt abbilden:
<div xmlns:dc="http://purl.org/dc/elements/1.1" about="http://www.example.org/index.html">
<span property="dc:creator" href="http://www.example.org/staffid/85740">John Doe</span>
</div>
Mircroformats
Mittels Mikroformaten werden (X)HTML-Dokumente um zusätzliche Informationen angereichert, um diese maschinenlesbar zu gestalten. Hierfür werden Elemente um class-, rel- und rev-Attribute mit festgelegten Werten ergänzt.
<address class="vcard">
<div class="n">
<span class="given-name">Georg</span>
<span class="family-name">Wurz</span>
</div>
<div class="tel">+43699...</div>
<div class="adr">
<div class="street-address">Gruberstraße 15</div>
<span class="locality">Linz</span>, <span class="postal-code">4020</span>
<div class="country-name">Austria</div>
</div>
</address>
Microdata
Bei Microdata handelt es sich um einen Teil des HTML5 Standards. Festgelegte Attribute können dabei jedem HTML-Element zugeordnet werden: itemprop, itemscope, itemtype, itemref und itemid.
Ein Beispiel für die Beschreibung einer Person könnte mittels Microdata wie folgt realisiert werden (das komplette Beispiel unter: schema.org/PostalAddress):
<address itemscope itemtype="http://schema.org/Person">
<div itemprop="name">Georg Wurz</div>
<div itemprop="address" itemscope itemtype="http://schema.org/PostalAddress">
<span itemprop="streetAddress">Gruberstraße 15</span>,
<span itemprop="addressLocality">Linz</span>,
<span itemprop="postalCode">4020</span>
<div itemprop="addressCountry">Austria</div>
</div>
</address>
Fazit
Vor allem der erhöhte Aufwand bei der Planung schreckt oftmals ab. So ist die Beurteilung von Inhalten oft schwierig. Neben fachspezifischen Aspekte sind auch textuelle und sprachliche Betrachtungsweisen zu beachten. Da hierbei oft unterschiedliche Instanzen am Werk sind, nimmt die Zuteilung der Aufgaben einen großen Stellenwert ein – vor allem bei größeren Projekten. Daneben können Inhalte oft nur erschwert so weit herunter gebrochen werden, dass diese auch für unterschiedliche Medien wie Digital und Print verwenden werden können. Hier zeigt sich aber, dass mit gezielten Guidelines auf viele Probleme eingegangen werden kann. Der Mehraufwand lohnt sich dahingehend, dass bei der Umsetzung diese Fälle bereits bekannt sind und abgedeckt werden können. Vor allem der Anspruch der Endbenutzer, dass egal ob Desktop, Tablet oder Smartphone benutzt wird, auf keine Inhalte verzichtet werden sollte, bestätigt die beschriebene Vorgehensweise bei Planung und Umsetzung. Inhalte können mittels dem „Herunterbrechen“ in einzelne kleine Stücke neu strukturiert werden ohne an grundlegender Information zu verlieren.
Wie geht es weiter?
Das erwartet Euch in den weiteren Artikeln dieser Blogreihe:
Quellen:
- Ann Rockley und Charles Cooper. Managing Enterprise Content, A Unified Content Strategy. Berkley, Calif.: New Riders, 2012
- Kristina Halvorson und Melissa Rach. Content Strategy for the Web. 2. Aufl. Berkeley: New Riders, 2012
- Jeffrey Veen. Doing a Content Inventory. www.adaptivepath.com/ideas/doing-content-inventory/
- James Deer. Using Content Templates to Get Your Clients Thinking Content-First.
- George A. Miller. „The Magical Number Seven, Plus or Minus Two: Some Limits on Our Capacity for Processing Information“. In: The Psychological Review
- Michael Osl. Semantisches Web. netzwertig.com/2007/05/11/zn-semantisches-web-teil-1-was-steckt-hinter-dem-begriff
- Getting started with schema.org. schema.org/docs/gs.html
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